Aufzucht
Ein Hund durchläuft bis zum Erwachsenenalter, sechs Entwicklungsphasen, beginnend mit der Geburt. Die Welpenzeit endet ca. im Alter von 16 Wochen / 4 Monaten. Ab da spricht man von einem Junghund
Die Entwicklungsphasen eines Welpen
Die neonatale / vegetative Phase: Lebenswoche 1 und 2.
Der Übergang: Ab Lebenswoche 3.
Die Prägungsphase/Sozialisierungsphase: Ab Lebenswoche 4.
Ab hier übernimmt die neue Welpenfamilie:
Die juvenile Phase: Ab Lebenswoche 16.
Die adoleszente Phase: Ab dem 6./12. Monat.
Die adulte Phase: Ab dem 3. Lebensjahr.
Die ersten beiden Entwicklungsphasen durchlebt der Welpe beim Züchter. Während der Sozialisierungsphase wechselt der Welpe sein zu Hause und zieht bei seiner neuen Familie ein. Ab der vierten Phase begleitet ihn die neue Familie.
Welpenaufzucht
Die neonatale / vegetative Phase
Diese beginnt mit der Geburt und umfasst die ersten zwei Wochen.
Sobald der Welpe auf der Welt ist, beginnt die erste Phase der Entwicklung ausserhalb des Mutterleibs. Der kleiner Vierbeiner kann in dieser Zeit weder sehen noch hören. Der Alltag gestaltet sich einseitig und entspannt: schlafen und trinken. Sobald der Welpe Hunger oder Kälte verspürt, wacht er auf, um seine Bedürfnisse zu stillen.
Durch das aktive Suchen der Muttermilch und dem Erfolg nach aufgenommener Nahrung laufen erste Lernprozesse ab, die große Bedeutung für das spätere Leben haben.
Der Übergang
In der dritten Lebenswoche beginnt der Übergang.
Ab wann öffnen Welpen eigentlich ihre Augen? Wann können sie hören? Ab jetzt, denn in der Übergangsphase, die ab Woche 3 beginnt, öffnen sich allmählich die Augen und Gehörgänge des Welpen. Auch die Milchzähne beginnen zu wachsen.
Dadurch, dass der Welpe nun über immer mehr aktive Sinne verfügt, wird auch eine Interaktion mit der Umwelt, anderen Menschen und den Geschwistern sichtbar. Neben langen Phasen des Schlafs, beginnen die kleinen Vierbeiner, sich langsam ihren Weg durch die Wurfkiste zu bahnen - der Muskelaufbau nimmt zu.
Die beginnende vermehrte Interaktion setzt auch die Sozialisation in Gang. Durch leichtes Streicheln kann hier der erste Kontakt zum Menschen geschehen.
Die Prägungsphase/Sozialisierungsphase
Ab der vierten Lebenswoche fängt die Prägungsphase an. Einer der wichtigsten Phasen überhaupt.
Diese dritte Phase ist prägend für das weitere Leben mit der Fellnase. Wie wird sie mit Menschen und Hunde zurechtkommen und wie gestaltet sich die Erziehung? Diese Fragen liegen hier begründet.
Umso wichtiger ist es, dem Welpen in dieser Zeit alle möglichen Artgenossen, Gegenstände und Erfahrungen näherzubringen. Was der Welpe in dieser Zeit mit einer positiven Erfahrung verknüpft, wird er im Alltag als völlig normal ansehen. Gerade deswegen ist die intensive Beschäftigung in Form von Kuscheln und Spielzeit mit den Geschwistern wichtig.
Auch ein erstes Training kann und sollte in dieser Phase beginnen. Nach der 10. Woche ist der kleine Vierbeiner bereit für den Einzug. Ab hier übernimmt der Mensch: Grenzen setzen, gute Erfahrungen schaffen, die Erziehung und den Kontakt zu Menschen sowie anderen Artgenossen herstellen gehört jetzt zu den Aufgaben des Menschen.
Ab ca. der 12. Woche beginnt der Zahnwechsel, die Milchzähne können allmählich ausfallen, beginnend mit den Schneidezähnen, was oft unbemerkt geschieht, folgen die Backen - und Eckzähne.
Wie geht es mit der Entwicklung weiter?
Die juvenile Phase
Die juvenile Phase beginnt ca. ab der 16. Woche. Der Welpe hat sich mittlerweile etwas im neuen Zuhause eingelebt.
Mit etwa drei Monaten, hat der Kleine 2/3 seiner Endgröße erreicht, ab jetzt geht es mit dem Wachstum langsamer voran. Bei der Erziehung aufpassen, die konsequente Erziehung nicht aus den Augen verlieren. Der kleine Hund ist noch hochsensibel für das Erlernen neuer Fähigkeiten und Kommandos. Er fängt an, die Grenzen auszutesten. Mit ca. sechs Monaten ist der Zahnwechsel abgeschlossen.
Der Beginn der Geschlechtsreife kündigt das Ende der juvenilen Phase an. Der Rüde hebt das Bein, bei der Hündin setzt die erste Läufigkeit ein.
Die adoleszente Phase
Der Eintritt in die Pubertät und die Dauer der Adoleszenz variiert individuell und rasseabhängig. Üblicherweise beginnt die Pubertät zwischen dem 6. und 9. Monat. Die Hormone bringen den jungen Hund dazu, Dinge zu tun die sonst nicht von ihm erwartet werden. Während der Pubertät wird der kleine Vierbeiner regelrecht aufmüpfig sein, möglicherweise Kommandos ignorieren.
Hier ist es wichtig, weiter konsequent zu bleiben, auch wenn der Vierbeiner scheinbar die Kommandos noch nie gehört hat. Jetzt werden andere Hunde wesentlich interessanter und er möchte sich messen.
Nicht entmutigen lassen, die Pubertät des Hundes dauert nicht ewig. Der jungen Hund braucht viel Liebe, bei der Erziehung konsequent bleiben und Fehlverhalten umgehend korrigieren.
In dieser Phase werden Rüden und läufige Hündinnen für das jeweils andere Geschlecht interessant. Die läufige Hündin und der Rüde in der näheren Umgebung einer läufigen Hündin sollten in dieser Zeit stets an der Leine geführt werden.
Am Ende dieser Phase festigt sich der Charakter des Hundes und bestimmte rassetypische Merkmale, wie z. B. beschützendes Verhalten, zeigen sich jetzt konstant.
Die adulte Phase
Seit der Geburt sind jetzt rund 36 Monate vergangen. Der ausgewachsene Hund hat seine eigene Persönlichkeit entwickelt und seinen Charakter gefestigt. Er ist körperlich und geistig ausgewachsen. Er hat in dieser Zeit viel Erfahrungen sammeln können. Aus der Ruhe bringen lässt er sich so schnell nicht mehr. Er kann jetzt auf einen grösseren Erfahrungsschatz zurückgreifen.
Egal ob positive oder negative Erfahrungen, diese lassen sich nicht mehr so leicht löschen.
Für das gesamte weitere Leben gilt, die Erziehung ist ein lebenslanger Prozess. Deshalb ist das Training auch weiterhin wichtig und nicht zu vernachlässigen.
Zu diesem Zeitpunkt haben Hund und Mensch gemeinsam viel erlebt. Vom Zahnwechsel über erste richtig gute sowie auch schlechte Erfahrungen bis hin zu Erfolgserlebnissen, tollen Urlaub und gemeinsame Kuschelzeit auf dem Sofa.
Hunde ab dem achten Lebensjahr zählen zu den Senioren. Ab diesem Alter kann sich der Stoffwechsel verändern, dann ist es wichtig, den veränderten Bedürfnissen gerecht zu werden und gegebenenfalls auf ein Seniorenfutter umzustellen.
Kleine Hilfestellung zum Einzug
Der Einzug eines Welpen ist spannend und aufregend, diese Erfahrungen sind einmalig und einzigartig für Mensch und Tier. In der nächsten Zeit werden viel Herausforderungen kommen. Der Wissensdurst eines Welpen ist gross, er will die Welt erforschen und ist dabei völlig offen und unbefangen. Der Welpe benötigt dabei Hilfe, um für sein Leben einen guten Start zu bekommen. Diese Zeit muss sinnvoll genutzt werden.
Vorbereitung
Die Abholung und Eingewöhnung kann erleichtert werden, in dem einige Vorbereitungen trifft.
Planung zum Tag des Einzug
Der Tag des Einzuges sollte gut geplant sein. Sie sollten ab dem Einzug einige Zeit zur Eingewöhnung einplanen, z.B. Urlaub, um dem neuen Familienmitglied die Eingewöhnung so leicht wie möglich zu machen. Das alleine sein kennt der Welpe noch nicht, für ihn ist es eine Strafe. Die ersten Tage ruhig und gelassen angehen, nur wenig Besuch, damit er sich einleben kann und nicht überfordert wird.
Wenn noch nicht geklärt, schauen Sie nach einem Tierarzt, fragen Sie andere Hundebesitzer nach deren Tierarzt. Fragen Sie, nach der Zufriedenheit.
Welpenfütterung geklärt? Gibt es noch fragen zur zum Futter oder Fütterung, dann fragen Sie den Züchter.
Der Einzug
Der erste Tag mit Ihrem Welpen, es ist ein großer Tag für Ihren Welpen. Heute verlässt er seine Familie, seine Mutter und Wurfgeschwister. Es ist möglich, der er winselt oder jault. Jetzt liegt es an Ihnen herauszufinden was es ist, Trennungsschmerz, hat er Angst oder hat der kleine ein anderes Bedürfnis, muss er sich lösen?
Strahlen Sie Ruhe und Gelassenheit aus:
Der kleine Welpe könnte gestresst sein, die ganzen neuen Eindrücke, Geräusche und Gerüche, dann die Trennung von seiner Familie.
Nach der Ankunft zu Hause, sollten Sie ihn in nach draußen setzen, damit er die Möglichkeit hat sich zu lösen. Wenn es klappt, loben. Wenn er jetzt noch etwas erkunden, schnuppern will, lassen sie ihn, das lenkt ab.
Nach etwas Zeit sollen sie Ihrem Welpen ihr Haus, ihre Wohnung vorstellen. Auch hier wird er einen Moment brauchen, bevor er mit der Erkundung und dem schnüffeln anfängt.
Während der Eingewöhnung sollten Sie Ihren Welpen immer beaufsichtigen. Lassen Sie nähe zu, wann immer der Welpe es braucht, es gibt ihm Sicherheit. Gerade in neuen und stressigen Situationen und bei vielen Menschen wird es ihm die Angst nehmen und ihn beruhigen.
Zeigen Sie Ihrem Welpen, wo sich sein Schlafplatz befindet, wenn Sie von der Züchterin für Ihren Welpen etwas mit Geruch mitbekommen haben, legen sie es zu seinem Schlafplatz, der klein wird es erkennen und wenn er müde ist sich dort niederlegen.
Welpen werden schnell müde und brauchen ihren Schaf. Von Beginn 18-22 Stunden Schlaf und Ruhe am Tag, ändert sich das mit zunehmenden Alter auf 17-20 Stunden Schlaf und Ruhe am Tag. Ein ausgeruhter, ausgeschlafener Hund ist wesentlich entspannter.
Für die erste Nacht haben Sie eine 50 % Chance, das der kleine Hund in Ruhe einschläft. Durchschlafen wird er aller Voraussicht nach, noch nicht. Darum bevor es zur Nachtruhe geht, ab nach draußen, lösen lassen. Egal wie, bleiben Sie geduldig, liebevoll und konsequent.
Wenn Sie zu Anfang eine Hundebox nutzen, wird sich der Welpe, wenn er sich lösen, muss bemerkbar machen. Des Weiteren können sie diese so stellen, dass der Welpe sie in der Nacht, sehen und riechen kann. Ein nächtliches Umherlaufen wird damit unterbunden.
Wenn er in der Nacht jault, wird er sich lösen müssen, dann sollten sie ihn nach draußen tragen, damit er sich lösen kann. Es besteht auch die Möglichkeit, dass er verängstigt ist oder sich alleine fühlt. Sprechen Sie ihn mit ruhiger Stimme an. Geben Sie dem Welpen aber nicht zu viel Beachtung, dies kann dazu führen, dass er jaulen mit Beachtung verknüpft und immer jault, wenn er Beachtung sucht. Ignorieren sollten sie das, jaulen trotzdem nicht. Gerade in der ersten Nacht ist Ihr Fingerspitzengefühl gefragt, Angst oder Frustration zu erkennen.
Tipps
Wenn Sie mit dem Welpen Zuhause ankommen, setzen Sie ihn gleich in den Garten, damit er sich lösen kann.
Im Hauses oder in der Wohnung, nicht unbeobachtet lassen, wenn er sich nochmal lösen muss, direkt hochheben und sofort in den Garten setzen.
Grundsätzlich immer, nach dem Schlaf, nach dem Spielen und nach dem Fressen, ab in den Garten zum Lösen. Der Welpe gewöhnt sich daran.
Um den Welpen Stubenrein zu bekommen, müssen sie ihn beobachten, er hat immer das gleiche Verhaltensmuster, wenn er sich lösen muss. Wenn sie das erkannt haben, sind sie ein Schritt weiter.
Kommandos vorher festlegen, die von allen benutzt werden sollen.
Legen Sie fest, was der Welpe darf und was nicht.
Die Erziehung beginnt mit dem Einzug. Erziehen Sie liebevoll, konsequent und bleiben Sie dabei.
Nutzen Sie die Lernbereitschaft des Welpen / jungen Hund.
Gehen Sie mit ihrem Welpen zur Hundeschule. Trainer können ihnen bei der Erziehung helfen und nützliche Tipps geben.
Der Welpe hat keine Beisshemmung, die müssen Sie ihm beibringen. Beisst er beim Spielen zu, Spiel abbrechen und weggehen.
Da der Pinscher kein Wasserhund ist, hilft in vielen Fällen eine Wasserspritze.
Der Hund sollte nicht auf seinem Schlafplatz gestört werden. Er könnte sich erschrecken.
Sollten Sie ungewöhnliche Geräusche bei ihrem schlafenden Hund wahrnehmen, der eventuell auch zuckend in seinem Korb liegt, Ruhe bewahren. Der Hund träumt, er verarbeitet das erlebte vom Tag.